Tomáš Pospíšek's Notizblock
Auf der Insel Andaras, die 2000km vom nächsten Festland entfernt liegt, lebte im 16. Jahrhundert eine Population von Luagalen. Luagale sind kleine, auf die Jagd von bodenbrütenden Vögeln spezialisierte Tiere.
Auf Grund von Knochenfunden auf der Insel kann aufgezeigt werden, dass bis Mitte des 16 Jahrhunderts die Luagale gerade Beine hatten. Die heute auf der Insel lebenden Luagale haben jedoch nur kurze, gebogene Beine, welche sie nur in einem, von ihrem Entdecker, dem Forscher Charles S. Garvin, so benannten, charakteristisch langsamen "Taumelgang" fortbewegen lässt.
Lange Zeit galt diese Tatsache als ein Kuriosum der Wissenschaft. Ein diese Woche in der Fachzeitschrift "Journal of Pateolution" veröffentlichter Artikel, weist jedoch ahand von auf um das Jahr 1607 datierten Kohleresten nach, dass in jenem Jahr mit Ausnahme des nur wenige Dutzend Meter breiten und etwa 80 Meter langen, sehr kargen Nordost-Ausläufers, die gesamte Buschvegetation der Insel abgebrannt ist und damit höchstwahrscheinlich auch ein grosser Teil der Luagal Population ausstarb. Unter Berufung auf ältere Forschungsresultate wird gezeigt, dass die heutigen Luagale eine Gen-Mutation besitzen, welche bei den nächsten Verwandten, den auf dem entfernten Festland lebenden Ferrischen Kaoma, eine Knochenverkümmerung auslöst.
Die Forscher um Francine Herrera vermuten nun, dass die gesammte heutige Luagal Population von einem einzelnen Pärchen abstammt, welches aufgrund seines genetisch bedingten Nachteils nicht mit den anderen Luagal Pärchen konkurrieren konnte und sich deshalb auf den sehr kargen Nordost Zipfel der Insel zurückzog, wo es den verheerenden Brand als einziges überlebte.
Tomáš Pospíšek, 2011-02-25